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Zungenbein & Kiefer mit kurzer Übung

Zungenbein und seine Muskeln Kleiner
Das Zungenbein! Bildnachweis (2)

Meist völlig unbeachtet, haben das Zungenbein und seine Muskeln viele Aufgaben – und vor allem Auswirkungen auf unseren ganzen Körper.

Klein aber fein: Essen, kauen, sprechen, „Körperbewegungen“

Das Festhalten oder Loslassen des Kiefers beeinflusst sehr stark unsere Bewegungen im Körper bis hin zum Fuß. Denken Sie nur mal an Zahnschmerzen und wie Sie sich dann bewegen, wie Sie Ihre Schritte setzten.

Zungenbein und seine Muskeln, alleine die Namen sagen viel über ihre Tragweite aus!

  • „Schulterblatt“– Zungenbeinmuskel (zieht das ZB nach unten)
  • „Brustbein“-Zungenbeinmuskel (zieht das ZB und den Kehlkopf herab)
  • „Griffel“-Zungenbeinmuskel (zieht das ZB nach hinten und aufwärts)
  • „Kiefer“– Zungenbeinmuskel (zieht das ZB aufwärts und nach vorne)
  • „Schildknorpel“– Zungenbeinmuskel (wird der Kehlkopf von Muskeln fixiert, zieht dieser das  ZB, herab, wird das ZB von den darüber liegenden Muskeln fixiert, hebt es den Kehlkopf)

 

 

Kieferfuß Kopie Kleiner
Bildnachweiß (2)

 

 

Die Muskeln gehen von Schulter, Brust und
Kiefer zur Zunge und wieder zurück.
Damit sind Zungenbein und Kiefer wesentliche
Bestandteile unserer Bewegungsabläufe, auch
wenn das kaum jemandem bewusst ist. Durch
den gezielten Einsatz von Zunge und Kiefer können
wir somit Bewegungen effizienter gestalten.
Viele an der Vorderseite des Halses sitzende Muskeln
halten das Zungenbein in der Schwebe.

Der Schildknorpel des Kehlkopfes und das verbundene
U-förmige Zungenbein sind die wichtigsten Formen und
Bewegungsbilder des Halses, vor allem die Verbindungen
zum Oberkörper und zum Kopf.

 

 

 

 

Hier ein kleines Übungsbeispiel zur Demonstration:

Die Drehung:

1.Stellen Sie sich hüftbreit auf den Boden und schließen Sie die Augen. Nun drehen Sie sich so weit es leicht geht, ohne Schmerzen und Druck nach links, wenn es nicht mehr weiter geht, öffnen Sie die Augen und merken Sie sich den Punkt den Sie ansehen.
2.Nun machen sie das Ganze noch einmal, aber diesmal beißen Sie fest die Zähne zusammen. Wie weit sind Sie jetzt gekommen?
3.Wiederholen Sie die Übung, und diesmal, kneifen Sie Ihre Hinterbacken zusammen. Wie weit sind Sie jetzt gekommen?
4.Nun machen Sie es noch einmal, aber diesmal mit geöffnetem Mund, locker hängt das Kinn nach unten, die Zunge locker nach links an der Wange, der Hintern frei und beweglich.
5.Drehen Sie sich so mit geschlossenen Augen nach links und öffnen Sie Ihre Augen, soweit wie es leicht geht! Wie weit sind Sie gekommen?
6.Bewegen Sie Ihre Zunge außen über Ihre Zähne, machen Sie es ohne Anstrengung und "LANGSAM" Zahn für Zahn. Sie werden dabei bemerken, dass sich auch das Kiefer mit bewegt, lassen Sie diese Bewegung einfach zu.
7.7. Danach bewegen Sie Ihre Zunge über die Innenseiten Ihrer Zähne. Wieder "Langsam" ohne Anstrengung und Zahn für Zahn. Das Kiefer geht wieder langsam mit der Bewegung mit.
8.8. Lassen sie nun Ihr Kiefer entspannt nach unten hängen und Ihre Zunge ruht entspannt in Ihrem Mund.
9.9. Bevor wir uns jetzt nochmal die Augen schließen und nach links bewegen lesen Sie erst den Ablauf der Bewegung, stellen Sie sich die Bewegungung vor, und führen Sie dann die Bewegung aus.
Beginnen Sie die Bewegung mit der Zunge, sie berührt innen Ihre linke Wange und lässt Ihr Kiefer nach links bewegen, Ihr Kopf folgt und die Dehung geht weiter über die Schultern, das Becken, über die Beine zu den Fersen.
10.10. Machen Sie jetzt die Drehung wie beschrieben. Wie weit sind Sie gekommen.
11.11. Sie können es nochmal versuchen, und dabei, wenn es zum Ende der Bewegung geht das linke Knie leicht abwinkeln und die linke Ferse heben. Das hat unmittelbar wenig mit dem Zungenbein zu tun, aber Sie erkennen daran wie eine Bewegung leichter und weiter werden kann wenn man den ganzen Körper in eine Bewegung einbindet. Somit wird im Körper kein Gelenk oder Wirbel verdreht.
12.12. Ersuchen Sie es noch einmal, schließen Sie die Augen, drehen Sie sich, lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Ihr linkes Knie, lassen Sie es am Ende der Bewegung leicht abwinkeln und heben Sie die Ferse.
13.Öffnen Sie jetzt die Augen.
14.14. Wie weit sind sie gekommen? Zum Schluss noch einmal mit zusammengebissenen Zähnen und zusammen gekniffenen Pobacken.

 

Sie werden eventuell gespürt haben, dass die Drehung mit festgehaltenem Kiefer anstrengender ist, nicht so leicht geht und auch nicht so weit.
Stellen Sie sich nun vor, man kann den Kiefer noch mehr entpannen.
Wie würde sich das beim Laufen auswirken?
Wie würde sich das in den vielen oft monotonen Bewegungen in Alltag oder Beruf auswirken?
Wie würde sich das auf Ihre „Wirbelkette“ auswirken?

Wie wirkt sich ein zusammen gehaltener Kiefer auf ein „Pferd“ aus? Egal ob locker oder fest zusammen gehalten, es beeinflusst die Körperbewegung und das Gefühl des Pferdes für seinen Körper und für den des Reiters.

Skeptiker könnten jetzt sagen: „ Ja logisch komm ich auf diese Art weiter, ich hab ja mehr bewegt.“
Warum haben Sie es dann nicht schon beim ersten Mal gemacht?
Ihr Bewegungsgedächnis:
Je mehr von Natur aus beteiligte Komponenten bei einer Bewegung eingesetzt werden, desto leichter, effektiver, besser für den Bewegungsapparat ist sie.

 

von Roland Pausch

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