fbpx

BewegungsLernen.com

und Sensopathie von Roland Pausch

….warum einen beweglichen Rücken?

Print Friendly, PDF & Email

Was sehr interessant ist: Die Hals-Kopfformation gleicht immer die Funktionsweise der Gliedmaßen aus. Denn alle Tierklassen (einschließlich Mensch) haben die gleiche typische Anzahl von Rückenwirbeln, mit sieben Halswirbeln, und zwar ganz egal ob der Hals kurz ist (wie beim Delfin) oder lang ( wie bei der Giraffe)   Der Rücken mit seinen beweglichen Wirbeln ist damit eine uralte Konstruktion, die sich bestens bewährt hat. Er eignet sich für die Fortbewegung auf vier Beinen ebenso wie auf zwei.

In der Evolution bewirkte die Trennung von Schädel und Schulter, das die Stöße beim Aufsetzen der Vorderextremitäten direkt auf den Kopf und somit auf das empfindliche Gehirn einwirkten. – das also das Haupt bei jedem Schritt erschüttert wurde.   Und genau das ist die Aufgabe der Wirbelkette – die Erschütterungen auf das Gehirn abzufangen. Und das geht nur – wenn sie schwingen kann.

Die Natur hat diesen eingebauten Schutz bei jeder Tierart perfekt gelöst. Beim Gepard etwa, der mit seiner superbeweglichen Lendenwirbelkette und seinem kleinen Kopf pfeilschnell ist. Der Elefant, der einen relativ unbeweglichen Kopf mit ganz kurzem Hals hat, und deshalb erschütterungsfrei auf seinen Sohlen geht. Oder die Giraffe, die zu ihren sehr staksigen und sehr unrund laufenden Beinen einen langen Hals bekommen hat, der die Erschütterungen auffängt.

Das Pferd als allzeit bereites Fluchttier wurde ganz besonders raffiniert auf seine schnellen Bewegungen vorbereitet. Zusätzlich zu seinem langen Hals, der die Stöße der Bewegung auffangen kann, wurde die Halswirbelkette durch die Krümmung über dem Widerrist  noch schützend in den Brustkorb „vergraben“.

Je mehr Krümmungen ein Körper hat, desto besser können Stöße aufgefangen werden. (siehe Mensch)   Für ein Lebewesen ist instinktiv nichts so schlimm wie ein eingeschränkt arbeitendes Gehirn. Der Schutz des Kopfes hat deshalb uneingeschränkte Priorität.

Deshalb flieht ein Pferd immer mit erhobenem Kopf. Zwingt man dagegen das Pferd in der Bewegung den Kopf herunter zu nehmen, bekommt sein Kopf die ungehinderten Stöße ab. Aber es kommt noch schlimmer: die Schulterblätter sind nur durch Sehnen und Bänder am Brustkorb befestigt. Wird der lange Hebel Hals nun heruntergenommen sind die Vorderbeine in ihrer erschütterungsfreien Winkelung eingeschränkt und müssen sehr kräftezehrend über den Vorderarm bewegt werden. Die Vorderbeine werden hart auf den Boden augesetzt. Im Normalfall würde das Pferd nun über das Nackenband den Kopf hochreissen. Da das der Reiter aber verhindert, muss das Pferdehirn alle Schläge und Stöße der Bewegung ertragen.

Ein Leidensweg für den Körper beginnt, denn die von der Natur perfekt ausgeklügelte Statik ist vollkommen vom Menschen zerstört worden…….

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.