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und Sensopathie von Roland Pausch

Sensopathie – die fühlbare Sprache der Bewegungen

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Vieles von dem, was wir über den Körper wissen, verdanken wir einer wahren Explosion neuer, aktueller „Entdeckungen“ (Was oft im Grunde uraltes, weitergegebenes „Wissen“ ist). In den letzten Jahren haben Wissenschaftler große Sprünge gemacht, und nun „wissen“ wir Dinge über Lebewesen, die wir uns noch vor 10 Jahren kaum hätten träumen lassen. Aber in einem Punkt entwickeln wir uns zum Glück wieder zurück zu unseren Sinnen und entdecken die wunderbare Macht einer Berührung, durch einen der wichtigsten Sinne des Menschen – dem Tastsinn.

DIE HAND ALS WERKZEUG

Die Wissenschaft ist gerade dabei, die Berührung neu zu entdecken, denn durch die Berührung offenbart sich ein von der Evolution perfektionierter Vorgang, eng verwoben mit dem Immunsystem, den Nerven, und der Psyche. Auch wir sind davon überzeugt, dass keine Technik der Welt an die Wirksamkeit einer Berührung über den Tastsinn heranreichen kann. Wir können damit anderen Körpern, nur durch unsere Hände feinmotorische Fragen stellen, die das andere Lebewesen – in dem Fall das Pferd – genauso feinmotorisch beantworten kann. Es entsteht eine Sprache der Körper – weit weg von Regeln, Interpretation und Verstand, denn wir tauchen ein in eine Welt des direkten Wahrnehmens.

DURCH UNSERE FINGER KÖNNEN WIR „FRAGEN STELLEN“ ABER AUCH AM BESTEN „ANTWORTEN“

Die Sensopathie spricht mit der Sprache der Bewegungen und des Körpergefühls – über das Limbische System – unsere Empfindungswelt an. Ohne den „Umweg“ über den Verstand zu gehen, löst das unsere Handlungen genauso direkt, in unserem Körper aus. Mit der Verbundenheit und Sensibilität, die über die Fingerkuppen bei der Sensopathie entsteht, kann der Mensch die unterschiedlichsten Signale des Pferdekörpers wahrnehmen und lässt uns die Symptome, die das Pferd beschäftigen, direkt empfinden.

SENSOPATHIE – SEHEN MIT DEN FINGERN

Dabei schaffen unsere Fingerkuppen eine schier unglaubliche Wahrnehmungsleistung. Die Rillen in unseren Fingerkuppen dienen nicht nur der Feinmotorik, mit ihren Tastrezeptoren helfen sie uns, feinste Texturen zu erfühlen und sogar – Bewegungen und Muskeln zu ertasten. Der eine Rezeptortyp unserer Fingerkuppen reagiert dabei auf leichten, der andere auf stärkeren Druck. Unsere Finger funktionieren damit als hochauflösender Analyseapparat von verblüffender Präzision und ist ein unerlässlicher Wegweiser für jede Empfindung bei Bewegungen.

BLITZSCHNELL VON DEN FINGERN INS HIRN

Die Finger sind so verblüffend präzise, weil sie nicht vom abstrakt denkenden Vorderhirn gesteuert werden, sondern direkt vom sensomotorischen Teil des Gehirns. Bei einer Berührung treffen deshalb die Informationen der „Innenwelt“ mit den Informationen der „Außenwelt“ (der Organismus des Pferdes und der Mensch)aufeinander und verbinden sich. Besser kann man das, was das Pferd uns mitteilen möchte, nicht verstehen. Und auch das Pferd empfindet sofort, das sich unser Verständnis, für das was dem Pferd wichtig ist, entscheidend verändert hat.

Das Pferd kann Ihnen nun ganz genau zeigen, wo seine Verspannungen sitzen: nämlich da, wo Sie sie spüren. Damit werden Ihre Hände Ihr wichtigstes Werkzeug – denn mit Ihnen können Sie fühlen, wie  es sich anfühlt, wenn in einer Körperregion Verspannung statt Bewegung ist. Die Rezeptoren für Körperempfindungen, die sich in Muskeln, Sehnen, Gelenken, sowie der Haut und der Unterhaut befinden und als winzige Sinnesorgane über den ganzen Körper verteilt sind,  helfen Ihnen dabei.

SIE SIND DER SPEZIALIST FÜR DIE VERSPANNUNGEN IHRES PFERDES

Man kann spüren ob die Bewegung durch den Körper geht – da wo die Bewegung nicht durch den Körper geht, sind die lokalen Zentren der Verspannung. Die Schiefe des Pferdes zum Beispiel entsteht in den allermeisten Fällen aus muskulären Spannungen und Verzerrungen. Aber nicht die Verspannungen selber sind das eigentliche Problem, denn die könnte man auflösen, sondern die Bewegungsstörung die sich dann im Körper fort- und festsetzen – so wird jede Fehlhaltung und jedes langanhaltende Festhalten gleichzeitig zur Bewegungsstörung.

Sensopathie fühlt sich für Ihr Pferd „verbindend“ an – über die Berührung formiert sich eine Zusammengehörigkeit und knüpft ein Band zwischen Pferd und Mensch.  Nicht immer kommen sich der Pferdebesitzer und das Pferd so nahe…

DIE NATUR AUF UNSERER SEITE – DIE VIELFÄLTIGE SENSOPATHIE

Pferde sind wie alle Säugetiere in ihrer Bewegungsentwicklung von taktilen Reizen abhängig und wenn der Mensch das Pferd berührt, beginnt ein faszinierendes Konzert der Sinneseindrücke. Das Organ der Berührung ist ein Geflecht aus vielen Millionen feiner Nervenenden und spezialisierter Rezeptoren – der Haut.
In der behaarten Haut des Pferdes, die den größten Teil des Pferdes ausmacht, sind vor allem die Haarwurzeln Brennpunkte der Wahrnehmung. Jede einzelne Wurzel wird von 50 Rezeptoren umsponnen, von denen lange Nervenfasern zum Rückenmark und schließlich bis ins Gehirn führen. Mühelos kann das Pferd zwischen einer Fliege, einem Piks, zwischen Putzen und Berühren unterscheiden. Besonders sensible Bereiche des Pferdes sind übrigens die haarlosen  Bereiche wie Zunge und Lippen.

SENSOPATHIE – HILFESTELLUNG ÜBER DIE FINGER

Die Hände können sogar einen Spannungsanstieg der Muskulatur wahrnehmen. Befühlt man Muskeln und Unterhautbindegewebe, kann man feststellen ob die Bewegung auch durch die umliegenden Muskeln geht. Die „Gefühle der Bewegungen“ nehmen wir auf diese Weise über den Muskeltonus und das nervenreiche Bindegewebe der Gelenksumgebung statt. Wir können den Bewegungszustand, aber auch die Möglichkeiten des Pferdes erspüren, die das Pferd in seinem Körper zur Bewegung noch bereit hält – oder eben nicht. So sind wir genauestens über den körperlichen Zustand im Bilde, und es gibt es keine „Überraschungen“ – und auch nicht die Angst  etwas „falsch“ zu machen.

DEN MUSKELN KEINE GEWALT ANTUN

Das Pferd definiert sich als Körper, und möchte auch als ganzer Körper wahrgenommen werden. Das Verständnis für das Pferd beginnt deshalb im Grunde erst damit, dass man erste Unregelmäßigkeiten im Bewegungsablauf erkennt und das Bewegungsverhalten so erklärlich wird. Vorrübergehend kann ja die Muskelkraft die Gelenke stabil halten, selbst das Pferd bemerkt die Instabilität anfangs gar nicht so recht. Wie zum Beispiel beim Knie. Aber in Momenten, in denen es dann auf das Zusammenspiel der Hinterhandgelenke ankommt – wie bei seitlichen Bewegungen, empfindet das Pferd, dass das Knie nicht zu steuern ist und wird unsicher oder sogar ängstlich Das Pferd belastet zu vorsichtig, zu überlegt und geht in eine Art Schonhaltung über, was zu großen Folgeschäden führen kann.

AUSWEICHMUSKULATUR

Ein Gelenk das falsch belastet wird, wird immer von der Muskulatur ringsherum geschützt – es entsteht eine sogenannte Ausweichmuskulatur. Da die eigentliche Bewegungsmuskulatur durch eine Bewegungseinschränkung  eine höhere Spannung annehmen muss, und für die Bewegung nicht bereit steht, entsteht an anderer Stelle im selben Maße eine „schützende Muskulatur“. Das führt zu einer Einengung/Verlegung der Lymphbahnen und verursacht gerne einen Lymphstau. Deshalb erscheint die Ausweichmuskulatur oftmals wie „aufgeblasen“.

DIE SENSOPATHIE ENTLASTET

So zeigen uns die Muskeln sehr genau, wie die Muskulatur belastet ist und wie das Pferd der Bewegung „ausweicht“. Die Ausweichmuskulatur schützt Gelenke vor Überbelastung. Dadurch nimmt die Muskulatur ringsum aber eine höhere Spannung an und lockert sich erst wieder, wenn die Ausweichmuskulatur nicht mehr „benutzt“ wird – wenn also die Bewegung „verbunden“ und fließend ist. Erst wenn die Bewegungsunterbrechung und die „Schutzmuskulatur“ nicht mehr fühlbar sind, bedeutet es, dass die Bewegung wieder durch den Körper fließen kann.

DIE SENSOPATHIE – DIE BEGLEITUNG DER WAHRNEHMUNGSSINNE

Die Sensopathie ist deshalb eine besondere Form des Fokussierens. Sie bemerken, wie durch die bessere Durchblutung das Fell an vielen Stellen anfängt zu glänzen und wie sich das ganze Pferd durch die bessere Gewebsbalance entzerrt. Die Sensopathie kann die „Aus-der- Balance-geratenen“ Muskeln durch ihre Sensoren und Rezeptoren stimulieren, um sie wieder in ihr natürliches Gleichgewicht zu bringen. Diese Informationen werden durch die Rezeptoren sofort ins Limbische System des Gehirnes und somit ins eigene Bewegungskonzept transportiert und übernommen.

DIE SENSOPATHIE UND THERAPIEN – DAS BESSERE IST OFT DER FEIND DES GUTEN

Oft wird durch ein rein Gliedmaßenorientiertes Training die Natur des Pferdes auf den Kopf gestellt oder die Natur des Pferdes sogar ausgetrickst – das Pferd entwickelt Bewegungseinschränkungen. Aber – kein schneller Trainingserfolg kann die langfristige Gesundheit des Pferdes aufwiegen. Durch die Rumpforientierte Wahrnehmung ist die Sensopathie deshalb der unverzichtbare Begleiter für Therapien. Die Sensopathie ändert nicht die Form des Pferdes, sondern den Spannungszustand, somit kann das Pferd die Möglichkeiten der Bewegung selbst für sich ausloten.

Mit den Fingern kann man den Ort der Muskelverballungen noch viel besser erkennen als mit den Augen- bei denen sich schon die kleinsten Fehlfunktionen gravierend auf die Bewegungen auswirken können. Denn ein körperliches Problem des Pferdes entsteht selten da wo es wehtut – oder wo man es dem Pferd auf den ersten Blick ansieht. Tatsächlich projizieren sich viele Bewegungseinschränkungen in Regionen, wo man dann fälschlicherweise die Ursache vermutet, und haben – unerkannt – erhebliche Auswirkungen in ihrer Wirk-Folge-Kette auf den Organismus des Pferdes.

DIE SENSOPATHIE SCHÄRFT DIE EIGENE WAHRNEHMUNG FÜR DIE BEWEGUNGSABLÄUFE DES PFERDES

Typisch für solche Schmerzprojektionen sind das Genick, Hals- und Schulterbereich, aber auch Hüfte, Becken und Lendenwirbelkettenbereich. Durch das Sichtbarmachen der sehnigen Einbindungen, der Muskelverballungen, der Muskelkraft, Sensibilität und Reflexen und dem Abtasten setzt sich ein Bewegungsmuster wie ein Mosaik zu einem Bild zusammen, und Sie erkennen, was das Pferd wirklich belastet und worunter es wirklich leidet. Das muss nicht immer deckungsgleich sein mit einer medizinischen Diagnose oder einer menschlichen Interpretation.

DIE SYMPTOME DES PFERDES MÜSSEN ERNST GENOMMEN WERDEN – UND NICHT UMGANGEN WERDEN

Sensibilitätsstörungen sind sehr diffus, man versteht sie am besten, wenn man sich klar macht, wie sie entstehen. Ein Nerv besteht aus Millionen kleinster sensibler Fasern, die einen bestimmten Bereich des Körpers versorgen. Werden einige dieser sensiblen Fasern geschädigt oder eingeschränkt, ist die Versorgung dieses Areals nur sehr verringert möglich. Genau das ist eine Sensibilitätsstörung. Sehnen und Muskeln werden von den versorgenden Nerven falsch angesteuert, verkürzen sich nehmen dadurch eine hohe, schmerzhafte Spannung an und werden unelastisch. Das Pferd fühlt sich unsicher – und die Ursache sitzt meist in der Wirbelkette.

DIE SENSOPATHIE IN DER WEITERBILDUNG

So wie ein Klavierspieler seine Finger trainieren muss um Klavier zu spielen, muss der Mensch seine Finger trainieren, um in den Körper des Pferdes hineinzuhorchen, er muss lernen, den Körper des Pferdes zu verstehen und sich darin immer mehr verbessern, und ihm zuzuhören.

DIE NATUR KÖNNEN WIR NUR SPIELERISCH WIEDER ZURÜCKFÜHREN

Man kann es erlernen dem Pferd gegenüber auf Augenhöhe aufzutreten, leidenschaftlich zu sein und das Pferd immer mit dem größten Respekt zu behandeln –  Den Umgang mit dem Pferd kann man auf viele Weisen und mit den verschiedensten Zielen erlernen, aber um das Pferd im wahrsten Sinne des Wortes zu be-greifen, müssen sie das Gefühl für das Pferd in den Händen spüren und entwickeln, immer wieder abspeichern und wieder abrufen.

WIR KÖNNEN DEM PFERD LEDIGLICH HILFESTELLUNGEN GEBEN

Über die Sensopathie können Sie sich über den Körper, über die Nervenverbindungen und über das Gehirn in das Pferd hineinversetzen, dem Pferd damit ein wahnsinniges Vertrauen zu ihrem Handeln geben und es immer wieder schaffen, die richtige emotionale Verbindung zum Pferd über die Körperverbindung herzustellen und an das Pferd weiterzugeben.

Vielleicht ist es die Zeit, warum wir uns immer weniger mit den Händen ausdrücken, mit den Fingern sprechen und uns verständlich machen. Vielleicht ist es aber an der Zeit, und über die Hände und Finger „begreiflich“ zu machen und uns nicht nur mit ihnen „festzuhalten“. Die vielseitige Sensopathie kann man erlernen und mit dem Biomotorischen Training bekommen sie viele Denkansätze für ein gegenseitiges Verstehen…

….in der „Biomotorischen Weiterbildung“ haben Sie Gelegenheit dazu, beides zu erlernen.

SIND SIE AN DER VIELFÄLTIGEN SENSOPATHIE INTERESSIERT…
Die Sensopathie wurde von Roland Pausch entwickelt und wird im Rahmen des 8-teiligen Weiterbildungsseminars gelehrt und weitergegeben.

 

 

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