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und Sensopathie von Roland Pausch

Selbststabilisierungsmechanismus beim Pferd

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Dem Selbststabilisierungsmechanismus – die eingebauten Handbremse des Pferdekörpers – diese ursprüngliche als Körperselbstschutz gedachte Einrichtung wirkt sich mit dem heutigen Bewegungsmangel so bedeutend auf die Bewegungen von Mensch und Pferd aus, dass sie besondere Aufmerksamkeit verdient.

Bei allen Vier- und Zweibeinern bildet der Beckengürtel eine feste Verbindung zwischen Wirbelkette und unteren Extremitäten.

Neuere Studien zeigen, dass sich die Wirbelkette – ausgehend von den Sakroiliakalgelenken ( Kreuz-Darmbeingelenken ) auf veränderte Belastungsverteilungen anpasst, indem sie sich versteift. Diese revolutionäre Aussage ermöglicht einen anderen Ansatz zum Verständnis der Stabilisationsmechanismen des Körpers von Mensch und Pferd und auch das sich anatomische und funktionelle Störungen von Becken und Lendenwirbelkette beeinflussen. Dieser Selbstspannungsmechanismus beschränkt sich, wie oben erwähnt, nicht nur auf die Kreuz-Darmbeingelenke sondern stellt einen Körperschutz für alle Gelenke dar……

Der Selbststabilisierungsmechanismus  entsteht beim Pferd durch….

genereller Bewegungsmangel, zuviel im Schritt gehen und zuviel stehen

Zuviel Bewegung mit festgehaltener Lendenwirbelkette und unbeweglichem Becken

Der Selbststabilisierungsmechanismus wird außer Kraft gesetzt durch die Auf und Ab oder Vor und Zurück – schwingende Wirbelkette (nicht rotieren). Das machen wir uns in der Bandscheibenmassage zunutze.

Warum hat der Körper diesen Selbstschutz ? 

Wenn der Körper auf körperliche Belastungen nicht vorbereitet wurde, reagiert er mit Selbstschutz. Das bedeutet, wenn große Hebelwirkungen auf Gelenke einwirken oder  wenig Zeit zur Verfügung steht um die Bewegungen zu koordinieren, reagiert das motorische System mit einer eingeschränkten Beweglichkeit der Gelenke, Becken und Wirbel. Der Körper wird immobiler (unbeweglicher) und stabiler (festgehalten) Führt allerdings dieser Schutz zur Daueranspannung, kehrt sie sich ins Gegenteil um und belastet noch stärker Lende und  Iliosakralgelenke

Auch wenn die körperlichen Anforderungen zu hoch, oder die Psyche überlastet ist, reagiert der Pferdekörper mit diesem Selbstschutz ( ist der ursprünglich positive Körperschutz aber langanhaltend, kehrt er sich ins Gegenteil – Wie japanische Kieferstudien zeigen wirkt anhaltender Druck, auch der Eigendruck des in seiner Beweglichkeit eingeschränkten  Kiefers auf das Limbische System, das für Emotionen zuständig ist )

Als Besonderheit  beim Pferd wird der Selbststabilisierungsmechanismus noch durch den Stand-by Modus unterstützt.

 

Folgen des Selbststabilisierungsmechanismus

Ganze Wirbelkette:

Eingeschränkte Beweglichkeit der ganzen Wirbelkette – Immer wenn der Fuß beim Bewegen auf den Boden auftrifft,  ist der Organismus extremen Belastungen ausgesetzt. Das Drei- und Vierfache des Körpergewichtes wirkt auf ihn ein, da die ausgleichende Wirkung der Wirbelkette nicht mehr zur Verfügung steht. Belastungsimpulse jagen durch Knochen und Gelenke, durch Knie, Becken, die Wirbelsäule bis hinauf zum Kopf.

Eingeschränkte Beweglichkeit der ganzen Wirbelkette – Schlaffe Körperhaltung – Flexion (Dehnung) überbelastet die Bandscheibe.

Eingeschränkte Beweglichkeit der ganzen Wirbelkette – Gespannte Körperhaltung – Extension (Streckung) belastet die Wirbelbögen.

 

Lendenwirbelkette:

Eingeschränkte Beweglichkeit der Lendenwirbelkette – die Winkelung der Hinterbeine ist stark in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt – die Bewegung des Hinterbeines geht über das Kraftbein ( Knie wird stark überbelastet).

Eingeschränkte Beweglichkeit der Lendenwirbelkette – Unterschiede in den Trittlängen.

Eingeschränkte Beweglichkeit der Lendenwirbelkette – ungleichseitige Beinbenutzung.

Eingeschränkte Beweglichkeit der Lendenwirbelkette – Verschiebung des Beckens – Monroe-Gang.

Eingeschränkte Beweglichkeit der Lendenwirbelkette – unergonomisch große Bewegungen – in den Gelenken belastende Fußsetzung.

 

Brustwirbelkette:

Eingeschränkte Beweglichkeit der Brustwirbelkette – Ungleichseitige Beinbenutzung der Vorderbeine.

Eingeschränkte Beweglichkeit der Brustwirbelkette – die Schulterblätter sind stark in ihrer Beweglichkeit behindert – die Bewegung der Vorhand geht über den Kraftarm.

Eingeschränkte Beweglichkeit der Brustwirbelkette – Die Rippen kommen nicht in Ihre Bewegung, beeinflussen die Atmung, sowie Auf- und Abwärtsbewegung und seitliche Bewegungen.

 

Halswirbelkette:

Eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelkette – der erste und zweite Halswirbel sind stark in ihrer Beweglichkeit behindert – der Schädel wird über Kraft gehalten.

Eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelkette – der Hals wird über Kraft und die Spannung des Nackenbandes gehalten.

Eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelkette – der Hals verrenkt sich in den ersten Halswirbeln – das Pferd geht in „Stellung“ und blockiert ihrerseits die Brustwirbelkette.

Eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelkette – Einschränkung der Kieferbeweglichkeit, erzeugen Störungen des Limbischen Systemes ( sind für Emotionen zuständig).

 

Der Selbststabilisierungsmechanismus wird durch die Bandscheibenmassage außer Kraft gesetzt. Die Bandscheibenmassage entlastet die Wirbelkette sofort, und verteilt den Kompressionsstress gleichmäßig auf die gesamte Wirbelkette und alle Bandscheiben. Die Belastung und der Druck auf die Schädelbasis werden ebenfalls sofort genommen. Folgende wiederholte, mäßige Belastungen haben einen Aufbaueffekt auf Muskeln, Sehnen, Knochen und Knorpel, denn die Wirbelkette kann sich entlastet, sehr gut nach dem Prinzip „use it or loos it“ an Belastungen anpassen.

 

der Stand-by Modus

ist eine Besonderheit beim Pferd. Beim Ruhen im Stehen haken die Hinterbeine ein und stellen sie so fest. Bei Pferden, die wenig Bewegung im Sinne von dynamischer Bewegung haben, also viel stehen oder gehen müssen, ist der Selbststabilisierungsmechanismus durch den Stand-by Modus sehr stark ausgeprägt. Soll ein solcher Pferdemechanismus die gerittene Belastung des Menschen gesund ertragen können, muss es besonders sorgfältig aus der Selbststabilisierung geführt werden, denn die stabilisierende Wirkung des Kreuzbeines hebt die Beweglichkeit der Lendenwirbelkette auf.

 

Der Reiter fängt an, mit der Hand zu kämpfen

Wenn das Nackenband und die Wirbelkette, also der Rücken des Pferdes nicht genügend auf das zusätzliche Gewicht des Reiters vorbereitet ist, unterstützt der Reiter erst mal diesen Festhaltemodus des Pferdes.

Die Folge: das Pferd macht sich fest, es verhält sich.

Deutliches, sichbares Zeichen dafür: Es verspannt sich im Kiefergelenk und an der Schädelbasis. Der Reiter spürt das als Festmachen im Maul und im Verstellen oder Verwerfen des Genickes, um dem Spannungsdruck auf den Halswirbeln zu entgehen.

Oft versucht nun der Reiter den Körper des Pferdes gefügig zu machen, was nicht gelingen kann, da die Verspannung der Wirbelkette ein schmerzhaftes Ausmaß erreicht hat. Die Wirbelbänder der Tiefenmuskulatur sind unelastisch und somit nicht mehr funktionstüchtig, die Bandscheiben sind gequetscht und unterversorgt.  Die Gliedmaßen sind in ihrer Funktion und Beweglichkeit stark eingeschränkt, da das Nervenbett durch die Verspannungen kaum Impulse zu lässt.

Mittlerweile hat sich die Verspannung der Wirbelkette so erhöht, das der Reiter durch das Festhalten des Maules mit den Zügeln, dem Rücken keine Möglichkeit mehr gibt, zu schwingen. Das Gewicht des Reiters kommt nun noch erschwerend dazu.

 

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