Neugeborene „denken“ nicht in Sprache, sondern in Sinneseindrücken und körperlich-emotionalen Zuständen. Das sogenannte „präverbale Denken“ besteht aus Bildern, Geräuschen, Bewegungen, Empfindungen und Gefühlen.
Sie erleben die Welt direkt, ohne sprachliche Einordnung. Man könnte sagen, sie fühlen und bewegen sich denkend – eine Art somatischer Intelligenz, die eng mit der Körperwahrnehmung verknüpft ist.
Ein Mensch, der früh gelernt hat:
„Mein Körper ist ein sicherer Ort, ich darf mich ausdrücken“,
hat ein ganz anderes Bewegungsverhalten als jemand, der gelernt hat:
„Ich muss mich anpassen, kontrollieren oder schützen.“
- Langsamkeit statt Korrektur
- Einladung statt Ziel
- Beziehung statt Technik
- Raum geben statt Form aufzwingen
Was bedeutet das für meine Arbeit?
- Ich arbeite mit dem Nervensystem – nicht mit der „Muskulatur“ allein.
- Ich stelle einen Raum her, in dem frühe Bewegungs-, Bindungs- und Selbstwahrnehmungsmuster nachreifen dürfen.
- Ich helfe Menschen (und Tieren), sich selbst wieder in ihrem Tempo zu spüren – oft über Berührung, Atem, rhythmische Bewegung, Spiel und Präsenz.
Präverbales Erleben und seine Auswirkungen auf Körperbewusstsein und Bewegung
Neugeborene erleben ihre Welt nicht über Worte, sondern über leibliche Resonanz: Wie sich Berührung anfühlt, wie Stimmen klingen, wie Bewegungen schwingen, wie sicher oder unsicher ein Raum wirkt. All diese Sinneseindrücke bilden die erste Matrix des Selbst.
Körperbewusstsein entsteht aus Beziehung und Wiederholung
Ein Baby spürt sich selbst durch die Reaktion auf seine Impulse:
- Es schreit – jemand kommt.
- Es strampelt – es spürt die Luft, den Widerstand.
- Es wird gehalten – es lernt Begrenzung und Sicherheit.
Diese Interaktionen sind die ersten „Lernräume“ für Körperbewusstsein.
Wird der Körper als sicher, wirksam und angenommen erlebt, entsteht:
- ein positives Selbstgefühl
- Freude an Bewegung
- eine natürliche Ausrichtung auf Kontakt, Neugier und Vertrauen
Wird der Körper dagegen als überfordert, ignoriert oder überwältigt erlebt (z. B. durch fehlende Regulation, Schmerz, Stress oder emotionale Kälte), kann sich ein verzerrtes oder fragmentiertes Körperbewusstsein entwickeln:
- Unsicherheit im eigenen Körper
- Überkompensation (z. B. Hypertonus, Spannungsmuster)
Rückzug aus Bewegung, aus Ausdruck, aus Kontakt
Bewegungsmuster spiegeln emotionale Entwicklung
Die frühkindliche Motorik (z. B. Drehen, Robben, Greifen) ist eng mit emotionaler Regulation verbunden. Bewegungen sind nicht nur „funktional“, sondern Ausdruck eines inneren Zustands.
Ein freier Bewegungsablauf entsteht dann, wenn:
- die Umgebung Reize ohne Überforderung bietet,
- der Körper Antworten bekommt (z. B. durch liebevolle Berührung),
- das Kind spielen darf, ohne Ziel oder Druck.
Fehlt diese Grundlage, kann der Körper Schutzmuster entwickeln, die zwar kurzfristig Halt geben, aber langfristig Bewegungsfluss, Atmung oder Präsenz einschränken.
Beispiele:
- Kinder, die wenig gehalten wurden, entwickeln oft hohe Grundspannung.
- Kinder, die zu viel Reiz erfahren haben, zeigen Vermeidungsverhalten oder Übererregun
Somatische Intelligenz – die verkörperte Weisheit
Die ersten Lebensmonate und -jahre prägen das Nervensystem nicht über Inhalte, sondern über Qualität von Bewegung, Nähe, Klang, Rhythmus und Kontakt.
Das, was du als Bewegungstherapeut heute berührst, ist oft die Spur dieser frühen Erfahrungen.
Ein Mensch, der früh gelernt hat:
„Mein Körper ist ein sicherer Ort, ich darf mich ausdrücken“,
hat ein ganz anderes Bewegungsverhalten als jemand, der gelernt hat:
„Ich muss mich anpassen, kontrollieren oder schützen.“
Frühkindliche Erfahrung / Prägung | Typisches Körpersymptom / Muster | Therapeutischer Zugang (Bewegung / Kontakt) |
Unsichere Bindung (Wechsel zwischen Nähe und Rückzug) | Wechselnde Körperspannung, instabile Haltung, unklare Achsenführung | Rhythmisch geführte Bewegungen, klare Mitte (z. B. Schaukeln mit Kontakt zur Körperachse), achtsame Begrenzung |
Emotionale Vernachlässigung (kaum Berührung, wenig Resonanz) | Körperschema schwach, „schwammiges“ Bewegungsgefühl, oft hypotone Haltung | Strukturen erfahrbar machen (z. B. Druck gegen Untergrund, Halten, Faszientraining), Eigenwahrnehmung durch sanfte Reize |
Überstimulation (zu viele Reize, keine Verarbeitung) | Hypertonus, „nervöse“ Bewegungen, Reizbarkeit bei Berührung | Langsame, schmelzende Bewegung, weniger ist mehr, viel Erdung (z. B. Wiegen, Gewicht spüren lassen) |
Frühe Trennung / Klinikaufenthalt | Atem flach, Brustkorb gepanzert, reduzierte Mimik, Schutzhaltung | Arbeit mit Atemraum (z. B. spielerisches Klopfen), Kontaktaufnahme mit Herzraum, sanftes Heben/Senken |
Trauma / Kontrollverlust | Starre Muster, kompensatorische Kontrolle (z. B. durch Spannung oder ständiges Tun) | Spiel mit Bewegung ohne Ziel, nonverbales Einladen in Kontakt, Halten von Gegensätzen (Spannung und Lösung) |
Fehlende Bewegungsfreiheit (z. B. wenig auf dem Boden) | Unsicherheit in Übergangsbewegungen, reduzierte Mobilität | Freies Rollen, Krabbeln, Tierbewegungen imitieren (z. B. Katze, Frosch), Übergänge spielerisch fördern |
Positive frühe Erfahrung (sicher, berührt, begleitet) | Fließende Bewegung, gute Mitte, kreative Impulse | Ermutigen zu Ausdruck, Bewegungsspiel, Verbindung von innerer und äußerer Bewegung |
Darum brauche ich verschiedenen Methoden, auch in meinen Kursen.
Jeder Körper – ob Mensch oder Tier – trägt seine eigene Geschichte. Deshalb braucht es verschiedene Zugänge, um Bewegung, Empfindung und Selbstregulation auf allen Ebenen zu unterstützen.
Meine Arbeit zielt nicht auf eine „Korrektur von außen“, sondern auf die Reaktivierung der inneren Intelligenz und Ordnungssysteme im Körper. Dafür setze ich gezielt folgende Methoden ein:
Haptische Ganganalyse & Bewegungssensopathie
Nicht für mich – für den Kunden!
Diese Arbeit macht Körperwahrnehmung sichtbar und spürbar. Durch achtsame manuelle Begleitung werden Muster im Gang, in der Haltung und Bewegung erkannt – nicht bewertet – und dem Körper eine neue Möglichkeit angeboten.
Ziel: Selbstregulierung durch Wahrnehmung und feine Impulse
Zwerchfellintegration
Das Zwerchfell ist mehr als ein Atemmuskel – es ist ein zentraler Integrator in der Körpermatrix.
Durch gezielte Zwerchfellarbeit entsteht Verbindung zwischen oben und unten, innen und außen, Bewegung und Emotion.
Ziel: Zentrierung, Erdung und emotionale Entlastung
Neurokugel
Ein Werkzeug zur feinen Aktivierung und Wiedervernetzung neuronaler Netzwerke.
Durch gezielte sensorische Reize (z. B. über Druck, Rollbewegung oder Koordination) wird die neuronale Landkarte des Körpers gestärkt und erweitert.
Ziel: Verbesserung von Koordination, Selbstwahrnehmung in einzelnen Gelenken und im Gesamten, Verknüpfung der Synapsen und schaffen von neuen Nervenbahnen und Verbindungen.
Matrix Qigong, Yan shou gong, Han Yang Ru Yi • Medical Qi Gong
Diese tiefgehenden Übungsformen wirken auf der emotional-energetischen Ebene.
Sie helfen, das Erlebte in Bewegung zu bringen, alte Muster aufzulösen und inneres Gleichgewicht für die Zukunft aufzubauen.
➡ Ziel: Emotionale Resilienz, Klarheit und Integration von Vergangenheit und Gegenwart
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