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BewegungsLernen.com

und Sensopathie von Roland Pausch

Damit es nicht kaputt geht…

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Warum ist die bewegliche Wirbelkette ein Ziel des BewegungsLernens?

….und was hat der Mensch mit dem Pferd gemeinsam?

Eigentlich sollte es unbestritten sein, das die Wirbelkette eines Wirbeltieres ( der Mensch zählt auch dazu) beweglich sein muss und schwingen kann. Warum?

Was hat ein vergleichsweise schmächtiger Mensch und der muskelbepackte Vierbeiner Pferd gemeinsam – nun, beide sind mit ihrem antomischen Körperbau für das schnelle Bewegen entwickelt, dabei sind die außerordentlichen körperlichen Fähigkeiten von beiden sehr erstaunlich. Nur im Dauerlauf konnten die Urmenschen ihre Beute stellen, und nur im Dauerlauf konnte das Fluchttier Pferd überleben – damals

Heute aber bewegen sich beide „Wirbeltiere“ nur noch im Stand-by Modus – d.h. die stabilisierende Wirkung des Kreuzbeines hebt die Beweglichkeit der Lendenwirbelkette auf. Bis heute streiten sich die Experten ob man den Körper „belasten“ soll, oder die Bewegungen erleichtern soll ( z. B durch Laufschuhe), damit er seine ursprünglichen Fähigkeiten wieder erhält.

 

der Stand-By Modus beim Mensch

Immer wenn der Fuß beim bewegen auf den Boden auftrifft,  ist der Organismus extremen Belastungen ausgesetzt. Das Drei- und Vierfache des Körpergewichtes wirkt auf ihn ein. Belastungsimpulse jagen durch Knochen und Gelenk, durch das Knie, das Becken, die Wirbelsäule bis hinauf zum Kopf.

Die Evolution musste sich dazu was einfallen lassen, und so passte sich der Körper unserer Vorfahren an die Anforderungen die das schnelle Fortbewegen an den Organismus an.

Sie stattete den Menschen mit einer ausgeprägten Gesäßmuskulatur die zusammen mit der Lendenwirbelkette den Körper aufrichtet, dem Hals als Trennung von Schädel und Schulter, damit die Stöße beim Aufsetzen der Füße nicht direkt auf den Kopf einwirkten, aus. Große Beingelenke, dicke Oberschenkelmuskeln, ein mächtiges Knie, starke Sehnen und ein Fuß mit federndem Gewölbe konnten den Aufprall der Füße besser auffangen. Um das Gleichgewicht besser halten zu können, wurden die Arme graziler, die Unterarme kürzer und konnten, den Beinen entgegengesetzt mit einer schmalen Taille mitschwingenden.

 

Der moderne Mensch hat die ausgetüftelte Evolution der Fortbewegung radikal umentwickelt. Im Alltag verfällt er in einen Bequemlichkeits Stand-by Modus. Durch die eingeschränkte Arbeit des Körpers ist das Ausrichten in das Gleichgewicht erschwert. Der Körper rettet sich in Fehlstellungen, Fehlhaltungen und Ausweichbewegungen. Die aber wiederum Gelenke schief belasten. Diese unökonomischen Ausweichbewegungen kosten Energie, belasten Gelenke und Wirbel und setzen sich im Gehirn als Falschbewegung fest. Die Alltagshaltung ist geboren.

 

Ausgleichssport

Der Sport soll dann die tägliche Bewegungslosigkeit ausgleichen. Da wird dann die entstandene falsche Alltagshaltung auf die Belastungsprobe gestellt. Da muss sich der Körper aus seinen 95% Alltag auf die 5% Extremsituation Bewegung im Sport einstellen. Das das nicht gut gehen kann ist eigentlich vollkommen klar. So wird Sport und Bewegung als zusätzliche Belastung und Unfallquelle.

 

Wo sollten die gesunden Veränderungen stattfinden

Logischerweise da wo sie entstehen, und wo der Körper sie verlernt hat. in den Alltagsbewegungen.

Das BewegungsLernen zeigt deshalb so ein verblüffenden Erfolg, weil er die richtigen Möglichkeiten des Körpers nutzt. Über federnde Gelenke macht das BewegungsLernen dem Körper alle Muskeln zugänglich. Denn über den beweglichen Rücken kann der Körper alle seine Müskelchen und Muskeln, Sehnen und Bänder mit in die Bewegung mitnehmen. Somit gibt es keine Überbelastungen. Der ganze Körper geht in die Bewegung mit ein, der ganze Körper wird mit Sauerstoff durchflutet, alle Stoffwechselkreiseläufe angeregt und dabei glücklich machende Hormone ausgestoßen.

 

Und aus dieser Auswahl kann der Körper dann die für den jeweiligen Sport wie zum Beispiel das Laufen oder das Reiten die speziell benötigten funktionierenden Muskeln auswählen.

 

Wo ist aber jetzt die Ähnlichkeit mit dem Pferd

Natürlich hat sich auch das Pferd in seiner Evolution auf die Anforderungen eingestellt. Auch das Pferd hat einen Stand-by Modus und da zeigt sich wie genial die Natur das Pferd für alle Eventualitäten ausgestattet hat. Da das Pferd die meiste Zeit mit gesenktem Kopf frisst  und  im Stehen schläft, stabilisiert das Kreuzbein den Körper des Pferdes. Im Stand-by Modus bewegen sich die Beine ermüdungsfrei, aber eben steif und gerade eingerastet gestellt. Um im nächsten Moment den Kopf hochzureissen und bei Gefahr flüchten zu können. Das bewirkt das Nackenband/Rückenband das sich straff vom Genick bis zum Kreuzbein zieht. Da es eine Sehne und kein Muskel ist, ist es ohne aufzuwärmen sofort einsetzbar und allzeit bereit. Auch da geht das Pferd nicht „über den Rücken“, was bedeuten würde, das die einzelnen Wirbel der Wirbelkette beweglich sind. So können wir nicht das körperlich unvorbereitete Pferd als Reitpferd benutzen. Wir müssen aus dem straffen Gummiband ein elastisches machen.

 

Derselbe Stand-By Modus zwingt das Pferd seine evolutionäre Art der schnellen Fortbewegung für die es sich entwickelt hat zu „vergessen“.

Das veränderte Laufverhalten führt zu vielen Gesundheitsproblemen, an denen die Mehrzahl der Pferde inzwischen leiden. Durch die festgehaltene Lendenwirbelkette kommen auch die Pferde zuerst mit dem „Rückfuß“ des Hufes auf.  Hufeisen erlauben ihnen im Bewegungsablauf abriebsfrei auf der „Ferse“ zu landen – und genau diese „Belastung“ führt zu Knieproblemen, Rückenproblemen und Gliedmaßenerkrankungen. Nur der federnde Fuß erlaubt ein „Abrollen“ auf der Sohle – was auch den Abrieb minimalisiert. Beinstützende Maßnahmen wie Gamaschen, Bandagen und Hufeisen und eben der „richtige“ Bewegungsmangel schwächen die Beugesehen der Gliedmaßen – Fehlstellungen entstehen.

 

Das Federn des Beines

Auch der auf den ersten Blick starre Huf des Pferdes ist flexibel sobald er auf den Boden aufsetzt. Er kann den Aufprall abfedern und sich zugleich dem Untergrund anpassen. Und – Sekundenbruchteile später spannen sich die Sehnen des Fußes an – nur so kann sich das Pferd kraftvoll abstoßen. So wirkt das Bein des Pferdes wie eine Feder, die einen Teil der Energie beim Aufsetzen speichern und wieder abgeben kann. Diese kraftvolle Energie der Gliedmaßen bringt die Wirbel des Rückens in Bewegung – und mit dieser Beweglichkeit kann die Wirbelkette die passenden Signale wiederum an die ausführenden Muskulatur geben, die damit die mächtigen Winkel der Vorhand und der Hinterhand in Bewegung setzt. So geht die Bewegung beim Pferd durch den ganzen Körper durch.

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