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und Sensopathie von Roland Pausch

Der Biomotorische Reitersitz – die andere Art der Sitzschulung

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Während das  „Biomotorischen Trainingsseminar“ als Gleichgewichts –und Koordinationsschulung die umfassende biologische Vorbereitung und körperliche Einstimmung des Pferdes zum Reiten ist, steht in diesem Seminar der Mensch mit seinen Bewegungen ganz im Vordergrund, um zu vermeiden das der Reiter das Pferd beim Reiten in seinen Bewegungen hindert oder stört.

Ein Reitmeister hat einmal gesagt, dass so viele Reiter scheitern, nicht weil das Reiten so schwierig ist, sondern weil das Wesentlich so einfach und banal erscheint und dass es leicht übersehen werden kann. Deshalb geht in diesem Seminar um das Einfachste, Offensichtlichste und das Natürlichste, um eine derart enge Beziehung mit dem Pferd einzugehen: es geht darum, den Vorgängen die  IM Pferd ablaufen, wenn wir das Pferd mit UNSEREM Körper belasten, viel mehr Interesse zu widmen. Und es geht darum, die Veränderungen in unserem Körper zu suchen – denn ein Sitz der eine „relaxte Festigkeit“ hat, ist mit keiner erlernten Mechanik  der Welt zu ersetzen.

Die Wahrnehmungsorgane und „Informationssysteme“ sind beim Pferd leistungsfähiger ausgebildet als beim Menschen. Tatsächlich empfindet das Pferd die Sprache unseres Körpers oft deshalb so widersprüchlich, weil das Pferd  in erster Linie in den unbewussten Signalen unseres Körpers „lesen“ kann. Deshalb ist der „Biomotorische Reitersitz“ nichts „Neues“, „Besonderes“ oder „Spektakuläres“ – es geht um das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte – um die Beziehung auf dem Pferd, in allen Aspekten der gemeinsamen Bewegung.

Der Körper – eine wichtige „Hilfe“ des Reiters

Wir beziehen uns im Seminar ganz an den Ausspruch von Brigadier Kurt Albrecht: „Man sollte sich bewusst werden, dass der geistig überlegene Mensch besser daran tut, gar nicht erst zu versuchen, seinen Willen gegen den Willen des Pferdes durchzusetzen, sondern dem Pferd dabei behilflich zu sein, den Willen des Menschen verstehen zu lernen. Und es hat sich dabei gezeigt, je hervorragender die Fähigkeit des Menschen ausgebildet ist, sich dem Pferd verständlich zu machen, desto erfolgreicher und friedlicher ist er bei der Erreichung seiner Ziele.“

 Die innere Dynamik beim Reiten

In diesem Seminar tun wir deshalb alles dafür, dass Ihr Körper diese relaxte Festigkeit annehmen kann, um die im Pferd angelegten, angeborenen Fähigkeiten des Pferdes, beim Reiten weiter zu stärken und dabei alle Belastungen des Pferdes zu vermeiden.  die das Pferd in seinem Gleichgewicht und seinen freien Bewegungen stören, beeinflussen oder behindern könnten. IHRE Voraussetzung dafür ist eine freundliche, bewertungsfreie und vollkommen offene  Aufmerksamkeit für die Empfindungen des Pferdes. (keine Interpretationen – das ist was anderes) damit es unter Ihnen auch wirklich seine ganz eigenen Bewegungserfahrungen machen kann.

Der „gelöste“ Sitz – Körperausdruck ohne Druck

In einem wirklichen Körperdialog bewegen sich Pferd und Reiter gemeinsam fort, ohne die Hierarchie führender Körperteile, oder Körperhaltungen des  Menschen. Keiner kann und sollte dabei die Bewegungen des anderen ausführen müssen. Nur über einen  elastischen und lebenden Sitz (im Vergleich zu starr und belastend)ist dem Menschen ein feines, gefühlvolles Zusammenspiel von Becken und Hand möglich, um die Bewegungen des Pferdes möglichst schon im Voraus empfinden zu können. Das geht nur über die unbewussten Signale unseres Körpers und über unseren Körperausdruck, die das Pferd feiner und besser wahrnehmen kann als irritierende erlernte Gesten.

Der Biomotorische Reitersitz – der Körperdialog des Reitens

Das Ziel des Biomotorischen Sitzes ist es, dass die Gemeinschaft zum Pferd aus dem Vertrauen zum Reiter  und dem fein abgestimmten Einsatz der Körperteile, entsteht. Mechanische Einwirkungen des Menschen stören den diffizilen Bewegungsmechanismus des Pferdes dabei, diese „Störungen“ muss das Pferd mit seinem Körper ausgleichen, was das Pferd naturgemäß aus seinem Gleichgewicht bringt und das Vertrauen zum Menschen stört.  Deshalb müssen der Sitz und das dadurch wirkende Reitergewicht nicht nur „reiterlich“ richtig, sondern auch im richtigen Augenblick für das Pferd eingesetzt werden können.

Der „weiße Raum“ des Pferdes und der Zusammenhang mit Sitz und Einwirkung des Reiters

Der Biomotorische Reitersitz zeichnet sich durch einen Vertrauensbildenden tiefen Sitz aus, der sich der zerbrechlichen Verbindung zum Pferdekopf in jedem Moment bewusst ist. Dazu muss Ihr Körper gelöst sein, d.h. es darf im gesamten Reiter – vom Kopf bis zur Fußspitze keine unnatürliche Spannung geben, weil sie sie nicht nur die Festigkeit und Qualität des Sitzes benachteiligt, sondern sich auch sofort auf das Pferd überträgt.

Deshalb geht es im Seminar auch um die Beschäftigung mit den Vorgängen im Pferd, die durch den Sitz des Reiters negativ beeinflusst werden. Der äußerst verletzliche „weiße Raum“ des Pferdes, zeigt die Zusammenhänge zwischen dem Sitz des Reiters und bestimmten Reaktionen des Pferdes auf. Dazu wird der Umgang mit dem Zügel, die Sicherheit gebende und ordnende feinmotorische Hand und die Durchlässigkeit des Genicks des Pferdes zum Hauptthema dieses Seminares.

Auch da halten wir uns an Brigadier Kurt Albrecht: „Das Ziel sollte eine derartige Feinabstimmung zwischen Pferdemaul und Reiterhand sein, dass der Druck des Ringfingers auf den Zügel für das Signalisieren des Reiterwunsches ausreicht.

Vorsicht Körperfallen!

Anspannung, eine gewisse Unsicherheit und sicher manchmal auch Angst, verändern und verdrehen ihre Körperposition und sind mit einer ständig wechselnden Gewichtsverlagerung verbunden, ohne dass sie es bemerken. Das falsch eingesetzte Reitergewicht irritiert und verunsichert aber das Pferd.  Diese blockierenden Körperhaltungen nehmen sie meistens unbewusst ein, aber die Ursachen dafür liegen ganz woanders – nämlich in ihren alltäglichen Bewegungen. Deshalb werden Sie die relaxte Festigkeit ihres Körpers aus dem Seminar mit in ihren Alltag hinein nehmen, bei der sie dann viele Gelegenheiten haben, sie „zu Fuß“  auszuprobieren.

Die biologische Steuerung des Pferdekörpers

Das Gleichgewicht des Pferdes ist  durch die Last auf seinem Rücken sehr labil, und somit extrem anfällig für alle äußeren Einflüsse. Das Reitergewicht muss vom Pferd zusätzlich zu seinem eigenen Gewicht verkraftet werden, das zwingt das Pferd dazu, SEIN Gleichgewicht ununterbrochen neu zu finden. Das kann natürlich gut oder schlecht sein. Aber dazu muss sowohl das „Grundgleichgewicht“ wie auch die Koordination der Gliedmaßen und vor allem die Durchlässigkeit im Genick, durch das Biomotorischen Training schon hergestellt worden sein. Denn ob Organe, Psyche, Hormone, Skelett, Sehnen, Muskeln oder Gelenke – es gibt nichts, was im Pferdekörper nicht vom natürlichen Gleichgewichtempfinden und der Feinmotorik seiner Gelenke abhängig ist.

Das Biomotorische Training als körperliche Vorbereitung und Einstimmung auf das Reiten

Für die Organisation des Pferdekörpers ist deshalb das Biomotorische Training unverzichtbar, weil über ein Spiel der Gelenke, Prozesse im Körper angestoßen werden, die die Steifigkeit der Gelenke und Wirbeln entscheidend verbessert und verfeinert wird. Damit kann das Pferd seine ganz persönlichen, angeborenen Fähigkeiten, seine Sensibilität und seine zerbrechlichen Sinneswahrnehmung unverändert auch beim Reiten einsetzen.

Überfordern wir das Pferd beim Reiten?

Obwohl das Reiten sicher sehr belastend für das Pferd sein kann – wie man leider sehr oft beobachten kann,  kann beim Reiten – wie uns die Verhaltensforschung zeigt – tatsächlich auch eine wichtige Bewegungsentwicklung für das Pferd entstehen, die ohne die Unterstützung des Menschen so nicht möglich wäre. Bei allen Diskussionen um das Reiten sollte man das immer berücksichtigen.

Aber ob das Reiten positive oder negative Auswirkungen auf das Pferd und auf sein Befinden und seine Stressreaktionen hat, oder  vielleicht sogar eine einzigartige Weiterentwicklung seiner Fähigkeiten bedeuten kann, hängt maßgeblich davon ab, welche Erfahrungen das Pferd mit dem Menschen auf seinem Rücken machen kann, von seiner körperlichen Organisation und der biologischen Steuerung seines Körpers.

Das Ziel dieses Seminares ist deshalb, mit dem Pferd beim Reiten „eines Sinnes sein“ und die biomotorische Bewegungsweiterentwicklung des Pferdekörpers auch unter dem Sattel beizubehalten. Damit dann eine enge, Vertrauensbildende Beziehung zum Menschen auf der Basis des gemeinsamen Körperaustausches entstehen kann.

  1. Tag: Das Reiterrückenseminar:

Ihr Körper  hat im Reiterrückenseminar am Freitag Gelegenheit, das Wesentliche der menschlichen Bewegungskoordination über das eigene Bewegungserleben selbst herauszufinden und damit eine Verbindung vom Kopf bis zu den Zehen herzustellen. Sie entdecken und entwickeln durch die vielfältigen Wege ihre körperlichen Fähigkeiten, ohne sich auf eine aktive, mechanische Muskelkraft verlassen zu müssen. Die biomotorischen Bewegungen die von Ihrem Nervensystem „erkannt“ werden, befriedigen ihren Körper  über ihre Organe – bis in die Zellen hinein. Sie ruhen dann in ihrem Körper und leben in ihrer Bewegung.

Sie erweitern damit ihre persönlichen körperlichen Voraussetzungen und zusammen mit ihren bisherigen Bewegungserfahrungen und Fähigkeiten werden sie die Grundlage für Ihre persönliche körperliche „Handschrift“ im Umgang mit dem Pferd bilden. Sie bekommen einen „Überblick“ über die körperlichen Möglichkeiten, die in ihnen angelegt sind, und erhalten so viel mehr Gestaltungspielraum ihres Körpers.

So lässt sich diese Körperschulung – auch wenn es eine körperliche Einstimmung für dieses Seminar ist – überall mit „Erfolg“ einsetzen. Ihre entstehenden biologischen Bewegungen helfen Ihnen dann auch, alltägliche Belastungen müheloser zu bewältigen und sie „so ganz nebenbei“  als Chance zur reiterlichen Weiterentwicklung zu nutzen.

  1. Tag: Ankommen – aus der Unverbindlichkeit in die Vertrauensbildung
  2. Tag: zwei körperliche Entwicklungsprozesse führen zusammen – wir nähern uns dem Ziel

Reiten ist die Kunst des Menschen, sich mit dem Pferd auszutauschen, und das Erlernen einer Kunst bedeutet in erster Linie, seine Bewegungen immer wieder zu verfeinern. Und genau das tun wir in diesem Seminar.

Die Basis bildet dazu das Reiterrückenseminar vom Freitag. Damit sind Sie bereit, um aus stereotypen Haltungen, Körper-Störfallen und negativen Reiteffekten herauszukommen, die mit „Fehlstellungen“ ihres Körpers natürlich auch zu dauerhaften, gesundheitlichen Einschränkungen führen können.

Im Laufe des Seminars wächst mit dem Entfalten der eigenen Fähigkeiten, auch das Verständnis für „lebendige“, Bewegungen des Pferdes und  die dazu notwendigen körperlichen Prozesse des Pferdes werden von ihnen besser erfühlt und verstanden. Auf diese Weise entsteht fast automatisch ein neues biomotorisches Bewusstsein für das Reiten.

Um die neuen Bewegungserfahrungen und Erkenntnisse in praktische reiterliche Fähigkeiten zu verwandeln, stellen wir uns immer bestimmte reiterlichen Aufgaben und Situationen vor, die Sie aus ihrem reiterlichen Alltag kennen. Bei diesen Versuchen(zu Fuß) werden Ihnen unsere Hinweise zur körperlichen Selbstbeobachtung, die konkreten Anregungen und ihre eigene verfeinerte Körperwahrnehmung helfen, um sich immer besser in ihrem Körper zurechtzufinden und damit ihre reiterlichen Fertigkeiten zu verbessern.

Weitere Themen an beiden Tagen:

  • Das Biomotorische Training als perfekte Vorbereitung zum Reiten
  • Die Selbstaneignung
  • das mühelose Sitzen auf dem Pferd
  • die feinmotorische Hand – Vertrauensbildung statt Kontrolle
  • Wie man sich setzt, so sitzt man – und wie man sitzt, so führt man den Zügel
  • Die „Kunst“ der indirekten Zügelführung
  • Das Erlernen, um sanfte Grenzen setzen zu können
  • Körperausdruck und Körperwirkung
  • Der verletzliche weiße Raum des Pferdes
  • Ein „Reitersitz“ entsteht, der sich an den Grundbedürfnissen des Pferdes orientiert

Während wir uns am Samstag mit der Vorbereitung der beiden Körper zum Reiten beschäftigt haben, ist am Sonntag die Synchronisierung von Pferd und Reiter das Hauptthema, das zu einem „gemeinsamen Reiten“ führt. Zum Schluss schauen wir uns an den „Lehrmeister-Pferden“ an,  wie es aussieht, wenn sich ein Pferd auf eine „reiterliche Beziehung“  mit seinem ganzen Körper „einlässt“.

Das Ziel

Das Ziel dieses Seminares ist es, dass Sie erlernen, wie sie ein Pferd in seinen Bewegungen jederzeit mit ihrem Körper so unterstützen können, damit es in sein eigenes natürliches Bewegungsverhalten finden kann. Diese Art zu denken ist für ein biologisches Reiten notwendig, denn der reiterliche Alltag bietet uns selten ideale Bedingungen und wir können genauso selten „wie aus dem Lehrbuch reiten“. Mit instinktiven Bewegungen werden Sie aber auch in schwierigen Situationen – die auf jeden Fall entstehen werden – ganz einfache Lösungen finden. Die „Gemeinsamkeit“ mit dem Pferd enthebt sie dabei der kräftezehrenden Funktion als Kontrollorgan.

Mit ihren verfeinerten Fähigkeiten, die Sie vielleicht erst in diesem Seminar entdecken, werden Sie in Zukunft mit ihrem Pferd Vertrauensbildend reiten. Sie werden  die Herausforderungen des Alltags als Chance zu einer gemeinsamen Weiterentwicklung sehen. Mehr noch, Sie entdecken den Alltag als ihr Übungsfeld und gehen damit die körperlichen Probleme ihres Pferdes dort an, wo sie ihre Ursache haben.

Sie gehen aus dem Seminar mit einer Fülle an selber erlebten, selber erworbenen Bewegungen, um  mit Ihrem Pferd zu Hause, eine enge reiterliche Beziehung entstehen zu lassen. Damit kann das Reiten für sie beide zu einem fließenden Körperaustausch werden, mit allen Voraussetzungen um sich auch reiterlich weiterzuentwickeln – wohin, das entscheiden Sie beide…

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