Der Sitz des Reiters auf dem beweglichen Rücken des Pferdes
Am bedeutungsvollsten ist die richtige Bewegung der Beckenpartie im Sattel.
Deshalb wird der richtigen Beckenbewegung beim BewegungsLernen vom ersten Augenblick an größte Aufmerksamkeit geschenkt. Sie ermöglicht den tiefen und störungsfreien Sitz im Sattel und das ausbalancieren des Gleichgewichtes mit dem Gesäß. Das Becken des Reiters rollt in die Beckenbewegung des Pferdes hinein.
Die tiefe Muskulatur im Rücken – die Wirbelmuskulatur – spielt eine entscheidende Rolle für de Beweglichkeit des Reiters. Die Tiefe Rückenmuskulatur die aus langsam und schnell kontrahierenden Muskelfasern besteht, verringern die Belastung der Wirbelkörper und der Bandscheiben.
Durch die Aufrichtung der Wirbelkette und Beweglichkeit des Beckens kommt das Körpergewicht auf den nach vorn, innen zugekehrten Teil der Sitzknochen zu ruhen, der fast nur von Haut umspannt und kaum von einem Muskel umgeben ist. Die Sitzfläche wird dadurch breit, das Gesäß offen.
Die Gesäßmuskeln breiten sich entspannt rund um diese aus. Die Basis auf der der Körper ruht, wird breiter, und je größer die Basis eines physikalischen Körpers, um so leichter kann das Gleichgewicht gefunden werden, um so leichter wird auch das Mitgehen in die Bewegung des Pferdes und um so angenehmer wird für das Pferd der Mensch auf seinem Rücken.
In dieser Aufrichtung wird auch das Nachgeben im Lendenbereich, das Stoß-dämpfend wirkt und den ständigen Kontakt zwischen Sitzknochen und Pferderücken ermöglicht, am besten erreicht.
Die Wirkung auf den Pferdekörper wird durch das rollende Becken erzeugt. Die Bewegungen gehen von der Wirbelmuskulatur, also der tiefen Rückenmuskulatur und von der tiefen Bauchmuskulatur aus. Belastungen des linken oder rechten Sitzknochens entstehen unter Beibehaltung der Beckenbewegung und ohne Neigung des Körpers.
Wenn die Beckenbewegung im Sattel weich und rollend ist, ergibt sich die Lage des Beines und des Fußes fast von selbst. Die Beine legen sich vom Hüftgelenk aus natürlich um den Pferdeleib.
Die aufgerichtete Kopfhaltung wird durch kaum merkbare Bewegungen des Oberkörpers erzeugt und wird von der Beweglichkeit der Wirbelkette beeinflusst. In erster Linie ist hier die Halswirbelkette und die Brustwirbelkette verantwortlich.
Auch die Armhaltung ist von der Brustwirbelkette und der Halswirbelkette abhängig. Der angewinkelte Arm kann die volle Beweglichkeit der Schulterblätter in die fühlenden Hände weitergeben.
In der Wirbelkette fängt die Verbesserung des Reitersitzes an. Durch eine festgehaltene Wirbelkette entstehen eine Reihe von fehlerhaften Sitzmöglichkeiten zu Pferd. Und die meisten lassen sich auf eine fehlerhafte, unbewegliche Lage und ein Festhalten der Beckenpartie zurückführen, die die Stellung und Haltung aller übrigen Körperteile negativ beeinflusst.